Unterschied zwischen logopädischer Therapie und Sprachförderung

Die Sprachtherapie bzw. logopädische Therapie befasst sich mit medizinisch indizierten Sprachstörungen, deren Kosten mit den Krankenkassen abgerechnet werden.
Eine logopädische Therapie ist wirksam bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen, Aussprachestörungen, Hörstörungen, zentral-auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, Sprechstörungen, myofunktionellen Störungen. Sie unterstützt Kinder dabei, ihre Sprachkompetenzen zu entwickeln und zu erweitern.
Die Therapie findet auf der Grundlage einer ausführlichen Diagnostik statt und orientiert sich an individuell gestalteten, modellgeleiteten Therapiekonzepten. Um entscheiden zu können, ob bei einem sprachlich auffälligen Kind eine behandlungsbedürftige Sprachentwicklungsstörung vorliegt, ist eine differenzierte Sprachdiagnostik erforderlich.
Die Sprachförderung ist in die Lebenswelt eines jeden Kindes eingebettet und findet durch zugewandte Interaktionen mit Menschen im Umfeld statt. Sie ist alltagsintegriert und ein Teil der Lern- und Bildungsprozesse. Sprachförderung ist keine Sprachtherapie und ersetzt diese auch nicht.
Bei der Sprachförderung handelt es sich um pädagogische Hilfen, z.B. zur weiteren Steigerung der vorhandenen sprachlichen Leistungsfähigkeit. Dazu gehören auch Maßnahmen zum Ausgleich sprachlicher Minderbegabung oder sprachlicher Benachteiligung. Ein sprachlicher Förderbedarf wird durch eine pädagogische Sprachstanderhebung ermittelt, deren Kosten nicht von den Krankenkassen getragen werden.