// Sprechstörungen bei Erwachsenen
Im Bereich der Sprechstörungen im Erwachsenenalter werden fünf verschiedene Gruppen unterschieden:
1. Störungen des Redeflusses.
Hierbei unterscheidet man zwischen Stottern und Poltern.
Beim treten Symptome wie unfreiwillige Wiederholungen, Dehnungen und Blockierungen auf. Meist sind diese auch von Begleitsymptomen wie ganzkörperlicher Anspannung und dem Vermeiden von Situationen oder einzelnen Wörtern geprägt.
Beim Poltern hingegen zeigen sich aufgrund der überhöhten Sprechgeschwindigkeit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern. Zudem treten häufig viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Sprechunflüssigkeiten auf.
2. Störungen der Artikulation.
Damit sind Schwierigkeiten gemeint, einen Laut richtig zu bilden. Die häufigste Form ist das „Lispeln“ (Sigmatismus). Bei dieser Form liegt die Zunge während der Bildung des Lautes /s/ zu weit vorne.
3. Dysarthrien bzw. Dysarthrophonien.
Diese äußern sich in einer sehr undeutlichen Aussprache, da vor allem die Beweglichkeit und das Zusammenspiel von Zunge, Lippen und Gaumensegel eingeschränkt sind. Zeitgleich können auch die Stimme sowie die Atmung betroffen sein.
4. Sprechapraxie
Liegt diese Störung zugrunde, besteht ein Problem in der Planung des Sprechens, d. h., die einzelnen Artikulationsbewegungen können vom Gehirn nicht ausreichend kontrolliert und abgerufen werden. Im Alltag kann der Betroffene Äußerungen wie beispielsweise /ohhh/ von sich geben. Diese sind jedoch reaktionsbedingt und bedürfen keiner Planung.
5. Audiogene Sprechstörungen
Audiogene Sprechstörungen können im Zusammenhang mit Schwerhörigkeit auftreten, aufgrund derer Patienten Artikulationsauffälligkeiten aufweisen.
Die Aussprache ist sehr undeutlich und verwaschen. Zudem ist häufig die Lautstärke der Äußerungen der Situation nicht angemessen.