// Sprechstörung bei Kindern
Die Sprechstörungen bei Kindern lassen sich in zwei große Gruppen unterteilen, die Störungen der Bildung von Lauten und die Redeflussstörungen.
Störungen der Bildung von Lauten:
Die Störung der Artikulation betrifft das Unvermögen, einen bestimmten Laut korrekt auszusprechen. Am weitesten verbreitet ist hier das sogenannte „Lispeln“ bei welchem der Laut /s/ nicht richtig gebildet wird und die Zunge während der Artikulation an oder zwischen den Zähnen liegt.
Dysarthrien im Kindesalter entstehen zum Beispiel im Zusammenhang mit Unfällen oder Sauerstoffmangel während der Geburt. Hierbei sind die Beweglichkeit sowie die Kraft und die Koordination von Zunge und Lippen eingeschränkt. Daraus resultiert eine unverständliche und verwaschene Sprache. Zudem können auch der Stimmklang und die Atmung beeinträchtigt sein.
Die Entwicklungsdyspraxie ist das Unvermögen oder die eingeschränkte Fähigkeit, für eine geplante Äußerung die Artikulationsorgane willkürlich und kontrolliert einzusetzen. Sie äußert sich durch fehlerhaft gebildete oder ersetzte Laute. Ein charakteristisches Merkmal beim Sprechen ist die kaum verständliche Sprache. Die Lautbildungsfehler sind dabei sehr variabel. Davon betroffene Kinder leiden unter einer großen Sprechanstrengung, die sich unter anderem durch Suchbewegungen nach der spezifischen Artikulationsbewegung von Zunge und Lippen äußert.
Störungen des Redeflusses:
Stottern bezeichnet eine unfreiwillige Wiederholung von Lauten, Silben und Wörtern sowie die Dehnung oder Blockierung von Lauten. Meist zeigen betroffene Kinder im Verlauf Begleitsymptome wie die Vermeidung bestimmter Situationen oder Wörter und erhöhte Anspannung. Unterschieden wird zwischen entwicklungsphysiologischen Sprechunflüssigkeiten, die während der normalen kindlichen Sprach-entwicklung auftreten, und pathologischem Stottern.
Beim Poltern wird die Verständlichkeit der Äußerungen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit sowie Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern beeinträchtigt. Zudem treten häufig viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf.